Der Apothekenblog
Der Apothekenblog
Die Newsseite von
spiegelwaldapotheke.de
Mit dem Frühling erwachen auch die Histamin-produzierenden Mastzellen zu neuem Leben und quälen die Menschen mit Heuschnupfen. Schätzungsweise leiden ca. 25-30 % der Erwachsenen und sogar 30-40% der Kinder an dieser Allergieform – Tendenz steigend. Wie Sie trotz Pollensaison die Frühlingsluft genießen und wieder frei durchatmen können, erfahren Sie hier.
Eine Allergie ist eine überschießende Immunreaktion auf körperfremde Stoffe, sogenannte Allergene, die normalerweise keine Beschwerden auslösen. Jedoch kann es zu einer Sensibilisierung kommen, wenn ein Allergen auf das Immunsystem trifft und dieses Antikörper gegen das Allergen produziert. Die Antikörper können das Allergen jederzeit wiedererkennen. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) gibt es rund 20 000 Substanzen, die ein solches allergenes Potenzial aufweisen. Ob es zu einer Sensibilisierung kommt oder nicht, ist zum Teil genetisch bedingt. Eine mögliche Ursache für die dramatische Zunahme der Allergien in den letzten Jahren sehen einige Forscher in den verbesserten hygienischen Bedingungen.
Hat sich eine Allergie erst einmal manifestiert, kommt es bei Kontakt mit dem Allergen zu einer allergischen Reaktion: Die vom Immunsystem gebildeten Antikörper binden an sogenannte Mastzellen, die daraufhin den Botenstoff Histamin freisetzen. Histamin bewirkt nun an den Schleimhäuten in Nase und Augen die typischen Symptome wie Rötung, Schwellung, Juckreiz und Sekretabsonderung.
Da die Allergie eine Reaktion des Immunsystems ist, kann man ihr nur vorbeugen (Prophylaxe), sie aber nicht therapieren.
Prophylaktische Maßnahmen sind zum einen den Allergenkontakt zu meiden, zum anderen durch eine Hyposensibilisierung die Bildung neuer Antiköper zu unterdrücken. Eine dritte Möglichkeit ist die Anwendung sogenannter Antiallergika, die sich hinsichtlich ihrer Angriffspunkte, Wirkungsdauer und Verträglichkeit unterscheiden.
Die wichtigsten Arzneistoffe zur Heuschnupfenprophylaxe sind:
1. Cromoglicinsäure: zum Beispiel in Vividrin Augen-/Nasentropfen
Cromoglicinsäure stabilisiert die Membran der Mastzellen und verhindert somit die Freisetzung des Entzündungsstoffes Histamin. Die Wirkung setzt erst nach 3-4 Tagen ein, wenn die Folgereaktionen von bereits freigesetzten Histamin abgeklungen sind. Es muss 3-5 mal täglich lokal auf der Schleimhaut angewendet werden. Aufgrund seiner prophylaktischen Wirkung ist der Arzneistoff gut verträglich und kann ohne Bedenken über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Bei starkem Schnupfen kann Cromogliconsäure mit einem schleimhautabschwellenden Arzneistoff (zum Beispiel Xylomethazolin in Vividrin comp.) kombiniert werden, darf dann aber nur maximal 1 Woche verwendet werden, da bei längerer Anwendung die Gefahr besteht einen durch das Arzneimittel ausgelösten Schnupfen zu entwickeln.
2. Antihistaminika: zum Beispiel Ketotifen (Zaditen), Cetirizin (Zyrtec), Azelastin (Allergodil), Loratadin (Lorano)
Antihistaminika hemmen die Wirkung des Botenstoffs Histamin, indem sie dessen Bindungsstellen an den Schleimhäuten besetzen. Als wichtigste Nebenwirkung ist die Müdigkeit zu nennen, die bei den neu entwickelten Substanzen (Cetirizin und Loratadin) geringer ausgeprägt ist. Sie zeichnen sich durch einen sehr schnellen Wirkungseintritt (nach 30-60 min) und eine lange Wirkdauer (bis zu 24 Stunden) aus. Sie werden oral 1-2 mal täglich bevorzugt abends eingenommen.
3. Andere:
Auch pflanzliche Immunstimmulantien wie zum Beispiel Echinacea und homöopathische Arzneimittel können als Heuschnupfenmittel zu Anwendung kommen.
Hier noch ein paar allgemeine Tipps für alle Pollenallergiker:
•Lüften Sie Ihre Wohn- und Schlafräume ausreichend und am besten zu einem Zeitpunkt, wenn der Pollenflug am schwächsten ist. In ländlichen Gebieten ist das abends der Fall, in der Stadt morgens.
•Eine zusätzliche Möglichkeit der Pollenabwehr stellen spezielle Pollenschutzgitter für die Fenster und Speziallüftungsfilter für das Auto dar.
•Bewahren Sie die Kleidung, die Sie tagsüber draußen getragen haben, nachts möglichst nicht im Schlafzimmer auf.
•Trocknen und lüften Sie Ihre Wäsche während der Pollenflugsaison nicht auf dem Balkon oder im Garten.
•Informieren Sie sich im Internet über den voraussichtlichen Pollenflug, beispielsweise unter www.pharmazeutische-zeitung.de.
Für weitere Tipps und Fragen, stehen wir Ihnen in unserer Apotheke gern zur Verfügung.
Also beugen Sie vor und dann genießen Sie den Frühling.
Quellen:
Gebler, H. & Kindel, G. (2000) Pharmazie für die Praxis. DAV, Stuttgart
Kovar, K.-A. (2001) Pharmazeutische Praxis. WVG, Stuttgart
Priebe, I. (2009) Nase frei in der Pollensaison. PTA-Forum, Ausgabe 4
Heuschnupfenzeit
21.03.10
Frühlingserwachen
Mit dem Frühling erwachen auch die Histamin-produzierenden Mastzellen zu neuem Leben und quälen die Menschen mit Heuschnupfen. Schätzungsweise leiden ca. 25-30 % der Erwachsenen und sogar 30-40% der Kinder an dieser Allergieform – Tendenz steigend. Wie Sie trotz Pollensaison die Frühlingsluft genießen und wieder frei durchatmen können, erfahren Sie hier.